Es gibt Städte und Orte, in denen man zwar aufwächst, aber spätestens mit etwa 20 Jahren hat man kaum eine andere Wahl, als dort die Segel abzureißen, da es in diesen besagten Ortschaften schlichtweg nichts gibt, außer vielleicht schmalen Gassen, baufälligen Häusern und Bewohnern, die den Altersdurchschnitt eines Landes enorm in die Höhe schnellen lassen. Ja und in Portugal gibt es von solchen Orten, wie es mir mittlerweile erscheint, leider jede Menge. Und überraschenderweise zählt auch Sines dazu, ein Städtchen, das wir letzte Woche an der Westküste Portugals besucht haben und dessen Bekanntheitsgrad vor allem dadurch bestimmt ist, weil es sich um den Geburtsort Vasco da Gamas handelt. Und demnach könnte man auch meinen, dass es sich hierbei durchaus um einen touristischen Anziehungspunkt handelt. Doch leider nein! Denn außer einem Denkmal, von eben Vasco da Gama, und einer weniger anschaulichen Ölraffinerie gibt es dort nichts, nicht einmal geöffnete Restaurants. Welch ein Glück also, dass wir uns zwar in einem ebenso verschlafenen Nest nahe Sines, jedoch in einem entzückenden Quartier, das durch eine bezaubernde Einfachheit und Gemütlichkeit bestach, niedergelassen haben. IMG_2104Zwar gab es auch dort kulturell wenig zu erkunden, aber dafür kamen wir zumindest in den Genuss eines originalen brasilianischen Barbecues und wir erlebten dort herrliche Strandtage zwischen dem Ozean und der Lagune Santo Andre. IMG_2191 Und reichlich Kultur holten wir schließlich am Sonntag nach, als wir nach Sintra, einer kleinen Stadt westlich von Lissabon, fuhren und dort den eindrucksvollen Palaco do Pena erkundeten. Zwar lagen an diesem Tag die Nerven, durch so manchen portugiesischen Fahrbahngenossen etwas blank, aber dennoch haben wir es nach einem Abstecher am Cabo do Roca, dem westlichsten Punkt Kontinentaleuropas, geschafft, wieder gut in IMG_2281Coimbra anzukommen. Für heute zieht es uns übrigens nochmal nach Lissabon, wo wir die nächsten zwei Tage mit neuerlichem Sightseeing verbringen werden und die letzten „Platzerl“ und „Eckerl“ der portugiesischen Hauptstadt erkunden werden. Also dann, boa tarde!