Doris ist mal kurz weg

Von Portugal nach Ghana nach Kanada - what a year!!!

Tag: Fatima

Besuch aus der Heimat

IMG_1284Vergangene Woche bekamen wir Besuch und hatten somit die wunderbare Gelegenheit unsere derzeitige Welt zu teilen und das, was uns hier in Portugal bewegt, besonderen Menschen, also genauer gesagt meinem Papa und Ricarda, näher zu bringen. 🙂 Außerdem gab es ja auch den einen oder anderen Geburtstag nachzufeiern, das uns in sämtlichen typischen Restaurants, Bars und Kneipen bei portugiesischen Spezialitäten und viel Vinho Tinto e Branco oder Cerveja auch gelungen ist. Nachdem wir die ersten Tage in Coimbra verbracht haben und den beiden die Besonderheiten dieses Städtchens näher gebracht hatten, legten wir einen neuerlichen Strandtag in Figueira da Foz ein, wo sich Papa bereits vor 40 Jahren in die Wellen stürzte. IMG_1424Heuer blieb es aufgrund des stürmischen Ozeans lediglich bei der idyllischen Beobachtung vom Strand aus und ausschließlich die Füße hatten wieder einmal Kontakt mit dem Atlantik – bei den erfrischenden Temperaturen des Ozeans jedoch Abkühlung genug! Besonders cool war auch, dass aufgrund des ausführlichen Sightseeings in Coimbra nun auch endlich Christian und ich in den Genuss kamen, die alte Universität mit ihren prunken Räumlichkeiten und der, über die Grenzen hinausgehenden bekannten Bibliothek, die gemeinsam mit der Universität ebenso zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, von innen, unten und oben zu besichtigen. IMG_1603Außerdem führte uns der Besuch von Papa und Ricarda ein weiteres Mal nach Fatima und nach Porto. Und mit dem Abstecher in Porto hatten wir somit die Möglichkeit erneut städtische Luft aus dem Norden Portugals zu schnuppern und die Besonderheiten dieser Stadt nochmals auf eigene Faust zu erkunden. Ernüchternd und zum Teil auch erschreckend war für uns alle jedoch, dass Porto auf den zweiten Blick, die Spuren der Krise in Europa sehr deutlich zeigt. Denn selbst wenn diese Stadt mit Sicherheit eine goldene Ära hatte – darauf lassen wunderbare Bauten und ein bezauberndes Stadtbild schließen – so wird eben bei genauerer Betrachtung sehr deutlich, dass diese Ära bereits viele Jahre zurückliegt und die Stadt allmählich verfällt. Zumindest müsste definitiv mehr investiert werden, um die Kostbarkeiten von Porto sowohl für heute als auch morgen zu bewahren.
Doch wie gesagt, die Spuren der Krise zeichnen sich in Portugal doch sehr deutlich ab und das Bewusstsein schärft sich auch auf diese Weise, das Österreich, zumindest jetzt noch, ein Stück Paradies auf Erden ist, auf das wir uns übrigens mittlerweile immer mehr freuen. Derzeit haben wir beide ein wenig das Gefühl schon eine halbe Ewigkeit weg zu sein (auch wenn dem, wie wir ja wissen, nicht so ist, aber Zeit hat hier nach wie vor eine andere Bedeutung) und auch mit dem Besuch aus der Heimat, wächst allmählich die Vorfreude wieder heim zu kommen. Und dennoch genießen wir hier jeden Moment und sind unglaublich glücklich und dankbar das erleben zu dürfen. Somit schicken wir sonnige Grüße aus einem heißen Portugal in ein, wie wir wissen, ebenso sonniges und heißes Österreich!

Von der Unterwelt nach Fátima

Ein weiterer Trip führte uns diese Woche, bedingt durch ein trübes aber dennoch angenehm warmes Wetter, in eine weitere Tropfsteinhöhle Zentralportugals. Die Grutas de Mira de Aire zählen übrigens zu den sieben Naturwundern Portugals und bieten somit ein ähnlich schönes Naturschauspiel wie die Grutas da Moeda, die wir vor etwa einem Monat besucht haben. Besonders eindrucksvoll bei den Höhlen Mira de Aire ist jedoch, dass man im Rahmen der Besichtigung tatsächlich bis zu 110 Meter unter die Erde wandert und dort beachtliche Steingebilde, die mit Licht- und Wasserspielen glanzvoll in Szene gesetzt sind, zu sehen bekommt. IMG_1453Ja und aufgrund der kühlen, feuchten und ebenso düsteren Umgebung fühlt man sich doch tatsächlich der Unterwelt ein Stück näher, die von den Portugiesen übrigens auch dazu genützt wird, Weinfässer aus ganz Portugal zu lagern. Denn aufgrund der beständigen Temperatur und dem konstanten Schutz vor Wind und Wetter eignen sich die Höhlen hervorragend, um den vorzüglichen Wein Portugals entsprechend reifen zu lassen. Somit schön zu wissen wo mein Vinho Tinto seine besondere Note erhält! 😉 Im Anschluss machten wir noch einen weiteren Abstecher, diesmal nach Fátima, einer der wohl bekanntesten Wahlfahrtsorte Europas. ??????????????????????????????? Ja und ausgerechnet am Tag unseres Besuches am 13. Mai feierte man dort den 98. Jahrestag der Marienerscheinungen. Selbstverständlich lockte dieses Ereignis hunderttausende Pilger und Gläubige aus aller Welt an, wodurch ganz schön was los war. Zumindest stieg uns bereits beim Aussteigen aus dem Auto der Geruch von Weihrauch und Kerzen in die Nase, der sich über die gesamte Stadt gelegt hatte. Und auch wenn die offiziellen Feierlichkeiten bereits geendet hatten, tummelten sich dennoch sämtliche Pilgergruppen am Platz vor der Wahlfahrtskirche, die dort ihr finales Ziel erreicht zu haben schienen. Für uns ein interessanter, wenn zum Teil auch etwas befremdlicher Anblick…schön war es dennoch!

Vinho tinto im Café Teatro

Hallihallo, es ist mal wieder Zeit für einen Post und ein Ré­su­mé der letzten Tage! Wir sind nun seit mehr als einer Woche in Coimbra und mittlerweile habe ich den Eindruck, dass sich hier die Welt, oder zumindest meine Welt, viel langsamer dreht und sich mein Alltag ganz anders und zwar viel fokussierter auf den Moment gestalten lässt, als zuhause. Und das ist ein absolutes Geschenk, das ich immer mehr zu schätzen weiß, auch wenn sich das südländische Lebensgefühl zwischenzeitlich durchaus auch als Herausforderung entpuppt. Vor allem für jemanden, der soeben erst den österreichischen Berufsalltag hinter sich gelassen hat. Was wir hier auf jeden Fall lernen oder besser gesagt, lernen sollten, ist uns in Warteschlangen an der Kassa in Geduld zu üben, bei Bestellungen im Lokal die Kaffeepausen der Kellner abzuwarten und Unterhaltungen auf Französisch, Portugiesisch oder Spanisch zu führen, auch wenn wir klargestellt haben, keine dieser Sprachen zu beherrschen. Auf jeden Fall gewinne ich jedoch auch ein völlig neues Verständnis von vorzüglichem Wein, wobei ich eindeutig den roten, also vinho tinto, bevorzuge. 🙂
Ja, ja ich bin mittlerweile auch drauf und dran mir selbstständig mit Babbel und Co die portugiesische Sprache näher zu bringen, wobei ich mir fest vorgenommen habe, mir dahingehend ab nächster Woche auch professionelle Unterstützung zu holen. Denn ich sehe schon, diese Sprache hat es in sich und es wird mit Sicherheit kein Leichtes sich dieser anzunähern. Aber dennoch möchte ich dieses Projekt auf jeden Fall angehen!
In der Zwischenzeit haben wir übrigens am Strand von Figueira da Foz auch endlich Bekanntschaft mit dem Atlantik gemacht und die atemberaubende sowie stürmische Kulisse des Ozeans kennengelernt, was auf jeden Fall Lust auf mehr macht und voraussichtlich dieses Wochenende wieder in Angriff genommen wird. OLYMPUS DIGITAL CAMERAAußerdem haben wir am Dienstag nach einer Woche mal wieder unser Auto aktiviert und einen Ausflug tiefer ins Landesinnere unternommen. Wir haben in diesem Sinne eine 45 Meter tief unter der Erde verborgene Tropfsteinhöhle – die Grutas da Moeda – in der Nähe von Fatima besucht und im Anschluss das Convento de Cristo in Tomar aufgesucht – ein, zu Christians Wohlgefallen, überaus gut erhaltener Templerorden aus dem Mittelalter. OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Ansonsten kann ich euch noch von unserem neuen Mitbewohner berichten. Wir haben uns nämlich, um die Feuchtigkeit in unserer Wohnung in den Griff zu bekommen zusätzlich zum Experiment Salz und Kerzen aufzustellen und unabhängig von den Außentemperaturen Dauerzulüften, einen Entfeuchter bestellt, der heute in einem Verteilerzentrum nahe Coimbra Endstation hatte, da der Postbote, wie erwartet, unsere Adresse nicht fand.  Aber gut, wir haben den Entfeuchter auf jeden Fall erfolgreich abgeholt, ausgepackt und aktiviert und sind jetzt gespannt, was für Wassermengen dieser nun der Luft unserer Wohnung entziehen wird. ??????????????????????????????? Ansonsten geht es mir und uns sehr gut und ich sehe gerade, draußen ist es bereits dunkel geworden, wodurch es somit an der Zeit ist für ein Gläschen vinho tinto hier im Café Teatro – saúde und noch einen super schönen Abend euch allen!