Doris ist mal kurz weg

Von Portugal nach Ghana nach Kanada - what a year!!!

Tag: Coimbra (page 1 of 2)

Adeus Coimbra!

IMG_3407„In der Stunde des Abschieds ist Coimbra am schönsten“ – heißt es in einem bekannten Fado, dem traditionellen Gesang der Portugiesen. Und mittlerweile zählen auch wir zu jenen, die diese Strophe nachempfinden können, die Coimbra kennen und lieben gelernt und schlussendlich den Abschied von diesem Städtchen erfahren haben. Denn seit heute Nachmittag sind wir wieder on tour! Zwar kann ich nicht behaupten, dass Coimbra ausgerechnet dann am schönsten ist, wenn man es wieder zu verlassen hat, da wir dieses Städtchen vom ersten Moment an lieb gewonnen und dessen Besonderheit erkannt hatten, aber dennoch bringt der Text die Melancholie und Wehmut zum Ausdruck, die auch wir erfahren haben, als es heute hieß: „Adeus Coimbra!“ IMG_3424Und somit geht für uns beide eine unvergessliche, einzigartige und absolut geniale Zeit zu Ende, die wir beide als große Bereicherung erlebt haben. Vor allem sind wir unendlich dankbar die Chance bekommen und genützt zu haben, auf individuelle Weise ein so bezauberndes Land, deren herzliche Leute, guten Wein, interessante Speisen, Gastfreundschaft und viel Kultur bei unzähligen Sonnenstunden kennen zu lernen! Die Erinnerung daran wird somit immer eine besondere sein und uns so manches Lächeln ins Gesicht zaubern! Auch wenn es zum jetztigen Zeitpunkt für uns beide noch nicht wirklich zu begreifen ist, das Coimbra und Portugal bereits Erinnerung sind und nicht mehr zu unserem aktuellen Alltag zählen…Für die nächsten Tage heißt es auf jeden Fall: Kurs auf Österreich! Wobei wir noch so manches Ziel anvisieren und vorerst drauf und dran sind noch weitere Platzerl der iberischen Halbinsel zu erkunden.

Coimbra – make it count

Überraschenderweise entdecken wir nach 4 Monaten Coimbra nach wie vor Fleckerl, die wir bis dato noch nicht erkundet hatten. Und da wir gerade drauf und dran sind den Countdown unserer Portugalzeit einzuleiten, sind wir derzeit nochmals richtig motiviert, auch die letzten Platzerl unseres Coimbras kennen zu lernen und vor allem auch diese Orte aufzusuchen, die wir in den letzten Monaten sehr schön erlebten. IMG_1836In besonderer oder vielmehr noch in kulinarischer Erinnerung, wird uns dahingehend unser heiß geliebtes Stammlokal – das Adega Paco do Conde – bleiben, wo man uns derzeit fast täglich antrifft und wir die Speisekarte, selbst wenn diese ausschließlich in portugiesischer Sprache aufliegt, mittlerweile in und auswendig kennen und diese bereits von hinten nach vorne rezitieren können. Auf jeden Fall werden dort die wohl besten Fische und Grillvariationen der Stadt serviert, wobei einem der Duft von Gegrilltem bereits Straßen zuvor in die Nase steigt und man Appetit bekommt. Ja, dieses Lokal wird uns wohl ganz besonders fehlen! Ebenso die Möglichkeit sich jeden Tag aufs Neue auf Entdeckungsreise zu begeben und dabei südländisches Flair zu erleben und zu genießen! IMG_2967So, wie wir es vor allem auch die letzten Tage hier in Coimbra gemacht haben, wo wir zum einen noch einen Abstecher in Conimbriga vornahmen und ganz zu Christians Freude jede Menge alte Steine einer römischen Siedlung aus dem 2 Jhd. v. Chr. aufsuchten und im Anschluss durch den „Garten der Tränen“ in Coimbra – dem Jardim da Quinta das Lagrimas – spazierten, wo wir uns auch auf die Spuren von Dom Pedro und Ines de Castro begaben. Ein Paar, dessen tragische Liebesgeschichte an die von Romeo und Julia erinnert und die Herzen der Bewohner der iberischen Halbinsel bereits seit Jahrhunderten berührt. IMG_3058Ja und hier in Coimbra und vor allem im „Garten der Tränen“ befinden wir uns am Schauplatz, wo die Liebesgeschichte von Pedro und Ines ihr tragisches Ende fand und ein bitterer Abschied gefordert wurde. Wie es uns beiden mit dem Abschied von Coimbra gehen wird, ist noch offen, wobei sich die ersten Anzeichen von Wehmut bereits bemerkbar machen…Da passt es sehr gut, dass wir zum Abschluss unseres Aufenthaltes dieses Wochenende nochmals Besuch von Zuhause bekommen haben und wir gemeinsam mit Mama und einer Freundin, eine weitere Ehrenrunde durch Coimbra drehen und sämtliche Highlights und Besonderheiten dieses IMG_3262Städtchens, auch nochmal aus touristischer Perspektive, erfahren. Schön, dass wir somit unser vorübergehendes Zuhause nochmals präsentieren und mit lieben Menschen teilen dürfen!

Besuch aus der Heimat

IMG_1284Vergangene Woche bekamen wir Besuch und hatten somit die wunderbare Gelegenheit unsere derzeitige Welt zu teilen und das, was uns hier in Portugal bewegt, besonderen Menschen, also genauer gesagt meinem Papa und Ricarda, näher zu bringen. 🙂 Außerdem gab es ja auch den einen oder anderen Geburtstag nachzufeiern, das uns in sämtlichen typischen Restaurants, Bars und Kneipen bei portugiesischen Spezialitäten und viel Vinho Tinto e Branco oder Cerveja auch gelungen ist. Nachdem wir die ersten Tage in Coimbra verbracht haben und den beiden die Besonderheiten dieses Städtchens näher gebracht hatten, legten wir einen neuerlichen Strandtag in Figueira da Foz ein, wo sich Papa bereits vor 40 Jahren in die Wellen stürzte. IMG_1424Heuer blieb es aufgrund des stürmischen Ozeans lediglich bei der idyllischen Beobachtung vom Strand aus und ausschließlich die Füße hatten wieder einmal Kontakt mit dem Atlantik – bei den erfrischenden Temperaturen des Ozeans jedoch Abkühlung genug! Besonders cool war auch, dass aufgrund des ausführlichen Sightseeings in Coimbra nun auch endlich Christian und ich in den Genuss kamen, die alte Universität mit ihren prunken Räumlichkeiten und der, über die Grenzen hinausgehenden bekannten Bibliothek, die gemeinsam mit der Universität ebenso zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, von innen, unten und oben zu besichtigen. IMG_1603Außerdem führte uns der Besuch von Papa und Ricarda ein weiteres Mal nach Fatima und nach Porto. Und mit dem Abstecher in Porto hatten wir somit die Möglichkeit erneut städtische Luft aus dem Norden Portugals zu schnuppern und die Besonderheiten dieser Stadt nochmals auf eigene Faust zu erkunden. Ernüchternd und zum Teil auch erschreckend war für uns alle jedoch, dass Porto auf den zweiten Blick, die Spuren der Krise in Europa sehr deutlich zeigt. Denn selbst wenn diese Stadt mit Sicherheit eine goldene Ära hatte – darauf lassen wunderbare Bauten und ein bezauberndes Stadtbild schließen – so wird eben bei genauerer Betrachtung sehr deutlich, dass diese Ära bereits viele Jahre zurückliegt und die Stadt allmählich verfällt. Zumindest müsste definitiv mehr investiert werden, um die Kostbarkeiten von Porto sowohl für heute als auch morgen zu bewahren.
Doch wie gesagt, die Spuren der Krise zeichnen sich in Portugal doch sehr deutlich ab und das Bewusstsein schärft sich auch auf diese Weise, das Österreich, zumindest jetzt noch, ein Stück Paradies auf Erden ist, auf das wir uns übrigens mittlerweile immer mehr freuen. Derzeit haben wir beide ein wenig das Gefühl schon eine halbe Ewigkeit weg zu sein (auch wenn dem, wie wir ja wissen, nicht so ist, aber Zeit hat hier nach wie vor eine andere Bedeutung) und auch mit dem Besuch aus der Heimat, wächst allmählich die Vorfreude wieder heim zu kommen. Und dennoch genießen wir hier jeden Moment und sind unglaublich glücklich und dankbar das erleben zu dürfen. Somit schicken wir sonnige Grüße aus einem heißen Portugal in ein, wie wir wissen, ebenso sonniges und heißes Österreich!

Süßes aus Portugal

Heute möchte ich euch von der portugiesischen und förmlich göttlichen Süßspeisenkreation – dem Pastel de Nata – berichten, das seine Wurzeln in Belem hat und das es hier quasi an jedem Eck, in allen noch so kleinen Cafés und Bäckereien sowie in jeglichen Supermärkten zu kaufen gibt und deren Verzerr mich fast täglich aufs Neue erfreut! 🙂 IMG_1270 Es handelt sich dabei um kleine Blätterteigtörtchen mit einer Art Vanillepudding oder Creme sowie einer knusprigen Kruste als harmonische Abrundung dieses köstlichen Gedichtes. Und der Supergau, es kostet in der Regel lediglich 1€! Prinzipiell lässt sich sagen, dass vor allem der Norden Portugals ohnehin sehr bekannt ist für seine Süßspeisen, Torten und verschiedenen Gebäckvariationen, die übrigens meist in Gelb gehalten sind. IMG_1265Grund dafür ist, dass wir uns zumindest hier in der nördlichen Region quasi in einem katholischen Kernland befinden und hier somit in den vergangenen Jahrhunderten sämtliche Klöster und Orden entstanden. Die Nonnen dieser Klöster waren mitunter für die Zustellung und die Zubereitung der Hostien für eine Vielzahl von Kirchen in der Umgebung verantwortlich. Ja und da die Nonnen eben beim Backen dieser Hostien, die sich in erster Linie aus Eiweiß zusammensetzen und ja quasi einfachen Oblaten entsprechen, eben ausschließlich das Eiweiß der Eier benötigten, blieb jede Menge Eigelb übrig. Um dieses nicht verschwenderisch entsorgen zu müssen kreierten die Nonnen in ihren Backstuben die kreativsten Rezepte für Süßspeisen mit Eigelb und demnach sind die traditionellen süßen Köstlichkeiten aus dem Norden Portugals alle eher in Gelb gehalten, wobei eben das Pastel de Nata und, ich würde sagen, seine Schwesterkreation, das Queijada, die Herzstücke der portugiesischen Süßspeisen sind.
Tja, soviel zur Geschichtestunde, wobei mir diese Erklärung selbst nur erzählt wurde. Schlüssig ist sie aber allemal! 🙂

Hot Greetings from the west

IMG_1130Da sich in den vergangenen Tagen die tragischen Vorkommnisse Zuhause förmlich überschlagen haben und wir auch einen Einbruch in unsere Wohnung wegzustecken hatten, den jetzt zum Glück meine Mama von Zuhause aus mit Polizei, Versicherung und Co. managed, haben wir die letzte Woche aufgrund unserer Betroffenheit eher ruhig verbracht. Außerdem kletterte am Wochenende das Quecksilber auf fast unerträgliche 38° und das in einem windstillen Coimbra. Auch deshalb lies die Motivation für etwaige Aktivitäten somit etwas zu wünschen übrig. Aber zumindest haben wir hier in Portugal die seltene Gelegenheit an solch heißen Tagen auch spontan ans Meer zu fahren. Und somit packten wir unsere sieben Sachen und machten einen weiteren Abstecher in Figueira da Foz, wo sich bei knappen 30°, der würzigen Seeluft und der erfrischenden Meeresbrise die heißen Sommertage sehr angenehm gestalten lassen. IMG_1243Zwar wird der Atlantik seinem Ruf, besonders frisch zu sein, nach wie vor gerecht, aber zum Abkühlen der Zehenspitzen eignet er sich wunderbar! 😉 Somit schicke ich euch hitzige Grüße aus Portugal!

Back in town in Coimbra

Seit Samstag sind wir wieder in Coimbra und wir beide genießen es sehr wieder hier zu sein und diese idyllische Stadt mittlerweile als ein weiteres Stück Zuhause zu erleben. Vor allem tut es unglaublich gut nach 10 Tagen eher fröstelndem und feucht-unfreundlichem Azorenwetter endlich wieder Sommer und Sonnenschein zu erfahren. Auf jeden Fall bin ich nach unseren Erfahrungen auf São Miguel, dem von diversen Wetterberichten bekannten Azorenhoch, von nun an mehr als skeptisch eingestellt. 😉
Da unser Flugzeug am Freitag übrigens doch erst mit reichlicher Verspätung starten konnte und wir somit unseren Zug nach Coimbra definitiv nicht erwischt hätten, mieteten wir uns für eine Nacht in einem etwas schwindligen Hotel in einer noch zwielichtigeren Ecke Lissabons ein Zimmer, das zwar nicht unbedingt einladend war, aber dennoch die Basics bereitstellte. Zumindest hatten wir ein Dach über den Kopf, der Herr, der sich als Rezeptionist ausgab, war sehr bemüht und wir haben definitiv unsere Geldbörse geschont.
IMG_1035Und gelohnt hat sich dieser Abstecher dann doch noch sehr. Denn den Tag darauf haben wir im wunderbaren Belem, einem historischen Stadtteil Lissabons verbracht und uns dort einem spontanen Sightseeingtrip hingegeben. Neben der Besichtigung des Mosteiro dos Jerónimos und dem Torre de Belem, wiederum beides eindrucksvolle Bauten, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählen und dem Padrão dos Descobrimentos, ein Denkmal für portugiesische Seefahrer und Entdecker, IMG_1045lernten wir ein paar atmosphärische Plätze Lissabons kennen, die Lust auf mehr machen. Vorerst bleiben wir jedoch in Coimbra, lassen die abenteuerlichen Erlebnisse der letzten zwei Wochen wirken und erfreuen uns der portugiesischen Sonne, die mittlerweile zeigt, was sie wirklich drauf hat!

To sum up the Açores

IMG_0704Nach neun Tagen Azoren heißt es für uns Resümee zu ziehen. Also gut. Die Insel São Miguel ist sehr grün und sehr klein. Das Wetter ist mehr als durchwachsen und von den vier Jahreszeiten, die man hier, wie schon erwähnt, innerhalb eines Tages erleben soll, wird die Insel in erster Linie durch die herbstliche beherrscht. Das heißt für alle, die sich im Rahmen ihres Urlaubes Sommer, Strand und Sonnenschein erwarten, kommen hier wahrscheinlich weniger auf ihre Kosten. Und da auch wir uns eher zu den Sonnenanbetern zählen, lies das Wetter für uns mal wieder sehr zu wünschen übrig. IMG_0831Dennoch kann ich behaupten, dass wir uns den gutgemeinten Ratschlag der Azorianer: „Here you have to go with the flow, the weather doesn’t matter” zu Herzen genommen zu haben und ein dementsprechend abwechslungsreiches sowie intensives Programm, das so manches Abenteuer für uns bereit hielt, erlebt zu haben. Neben dem Besuch sämtlicher Aussichtsplattformen,  an denen meine neue Kamera Höchstleistungen vollbrachte, einem Abstecher an den einzigen Teeplantagen Europas IMG_0587 sowie in einer vorzüglichen Schnapsbrennerei, dem Kennenlernen sämtlicher Wanderwege, vor allem um unterschiedliche Seen in den typischen Kraterlandschaften dieser Vulkaninsel, und diverser Bäder in natürlichen heißen Quellen, durften wir am Mittwoch auch noch das Coasteering als großartiges Highlight unserer Zeit auf den Azoren erfahren. Dabei kletterten wir, ebenso geführt durch unsere Guides Paolo und Carlos des Azorean Active Blueberry Teams, die Felswände der Küste entlang, schnorchelten in den Buchten des Atlantiks und konnten im Zuge dessen ein weiteres Mal ein Stück Unterwasserwelt des Ozeans kennenlernen. Somit dürfen wir sowohl das Canyoning als auch das Coasteering zu den extrem coolen Erfahrungen in unserer Portugalzeit zählen.

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Ebenso war es eine Freude im Rahmen dieser Events die Bekanntschaft mit zwei überaus sympathischen und spontanen Kanadierinnen gemacht zu haben, mit denen wir gestern noch eine gemeinsame Tour um die Insel gemacht haben. Klar ist zum jetzigen Zeitpunkt jedoch auch, dass neun Tage São Miguel mehr als genug sind und wir uns somit sehr auf das Festland und in weiterer Folge auf Coimbra freuen, was sich für uns beide schon fast ein bisschen wie heimkommen anfühlt. Und sofern uns unsere englische Billigfluglinie nicht noch weitere Stunden an Verspätung beschert, dürften wir noch heute Lissabon erreichen und ab morgen wieder in unserem feucht-fröhlichen Nest in Coimbra sein! Juhuuuu! 🙂

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PS:Dieses Gericht nennt sich übrigens Cozido und wird für mindestens 12 Stunden unter der Erde in Gruben durch die Hitze des scheinbar brodelnden Vulkans gekocht. Eine überaus traditionelle und für Azorianer mit Sicherheit auch sehr zu genießende Köstlichkeit, für uns jedoch ehrlich gesagt eher etwas gewöhnungsbedürftig und zu speziell. Aber zumindest haben wir es probiert! 😉

Academica de Coimbra vs. Belenenses

Da am letzten Wochenende die städtische Fußballmannschaft Academica de Coimbra (ja, ja auch der hiesige Fußball steht hier im Zeichen der Universität ;-)), ein Heimspiel gegen Belenenses auszurichten hatte, haben wir uns spontan dazu entschieden der Mannschaft direkt vor Ort im Stadion die Daumen zu drücken. Zum einen weil ich wirklich neugierig darauf war, was die Stimmung im Stadion einer größeren Fußballnation so hergibt und zum anderen, weil es an diesem Tag gratis Tickets für Studenten gab. 😉 IMG_1073Nein, mal ehrlich. Da ich momentan dieses großartige Privileg habe, ich weiß, das habe ich schon mal erwähnt aber ich muss und möchte es dennoch ein weiteres Mal anmerken, endlich wieder Zeit zu haben, habe ich somit auch die Gelegenheit meine Abende spontan und abwechslungsreich zu gestalten. Und im Zuge dessen habe ich heuer wie noch nie zuvor immenses Gefallen an der aktuellen Champions League gefunden, die wir in den vergangenen Wochen eifrigst in diversen Sportbars verfolgt haben. Und auch wenn ausgerechnet wir beiden Österreicher, was das Temperament in Sachen Fußball anbelangt, den Portugiesen hier einiges voraus waren und wir zusätzlich zu unserem Bedauern haben miterleben müssen, dass sowohl Bayern München als auch am Tag darauf Real Madrid ausgeschieden ist, erwarten wir mit Hochspannung das Finale im Juni in der Hoffnung zumindest dann auf die richtige Mannschaft zu tippen.
Aber nochmals zurück zum Spiel von Academica. Überraschend war für mich im Zuge dessen, dass wiederum wir Österreicher auch direkt vor Ort im Stadion dieser angeblich fußballwütigen Nation um nichts nachstehen. Zumindest kann ich mit Fug und Recht behaupten auf den GAK Spielen, die derzeit auf eher dürftigen Fußballplätzen stattfinden und lediglich Teil der österreichischen Regionalliga sind, mehr Stimmung, fahnenschwingende Fans und lautstarke Sprechchöre erlebt zu haben, als hier in Portugal. Sowohl die spielerische Leistung als auch die Stimmung hielten sich demnach in Grenzen und waren vor allem auch nach einem 1:1 Unentschieden nicht unbedingt berauschend! Dennoch wünsche ich Academica alles Gute und…“Briosa,  briosa …“, was auch immer, aber ich glaube soviel wie „Stolz“ bedeutet!

Queimas dos Fitas 2015 und wir mitten drin

Seit vergangenen Freitag finden in Coimbra die alljährlichen und, angeblich über die Grenzen Portugals hinausgehend, bekannten Feierlichkeiten Queimas dos Fitas statt – ein Fest der allgegenwärtigen Studenten Coimbras, die im Zuge dessen das Ende des Semesters feiern (selbst wenn die finalen Prüfungen noch bevor stehen) und all jene ehren, die mit Abschluss dieses Jahres auch den Abschluss ihres Studiums in der Tasche haben. Die Uni ist in diesen Tagen übrigens geschlossen, wodurch sich die Studenten ausgelassen den Feierlichkeiten hingeben können. Ja und damit befindet sich ganz Coimbra regelrecht im Ausnahmezustand!
Eröffnet wurde die Festivalwoche am Freitag pünktlich (und das heißt was für portugiesische Verhältnisse ;-)) um Mitternacht, indem sich eine riesige Menschenscharr rund um die alte Kathedrale versammelt hatte und gespannt auf den Auftakt der Feierlichkeiten wartete. IMG_1353Selbstverständlich waren auch Christian und ich mit von der Partie im Glauben, dort einen stimmungsvollen Einblick in die temperamentvolle Kultur Portugals zu gewinnen und einen abwechsungsreichen Abend zu erleben. Dem war dann allerdings nicht wirklich so… Denn was uns nach einer 60 minütigen Wartezeit stehend innerhalb einer dichtgedrängten Menschenmasse erwartete, war ein 90 minütiger Fadogesang, dem stillschweigend und andächtig gelauscht wurde. Für viele Studierende angeblich ein überaus emotionaler Augenblick, für uns hingegen und das trotz unseres ausgeprägten Interesses an hiesigen Traditionen, ein eindrucksvoll langweiliger Moment, der gefühlt nicht und nicht vergehen wollte und der erst durch den Sangria und die Bekanntschaft einer spanischen Erasmusstudentin, die von dieser Feierlichkeit ebenso wenig angetan war wie wir, etwas lebhafter wurde. Hier zumindest ein kleiner Ausschnitt dieses berauschenden Abends ;-):

So ehrwürdig und gediegen Queimas dos Fitas auch begonnen hat, so sehr sank dann in den Tagen darauf das Niveuau dieser  Feierlichkeiten. Denn seit Freitag wird in dieser Stadt mittlerweile mehr schlecht als recht gefeiert und ohne Ende Party gemacht. Ein  dennoch recht amüsantes Highlight fand am Sonntag statt, als Studenten auf geschmückten Kleinlastwägen durch die Straßen Coimbras zogen gratis Bier sowie andere alkoholische Getränke an Passanten verteilten, feierten und sich selbst sowie anderen laufend Bierduschen verabreichten. Da dabei Plastikbecher, Bierdosen und sonstiger Müll selbstverständlich und bedenkenlos an Ort und Stelle fallen gelassen wurden und das ganze Specktakel vom frühen Nachmittag bis in die Morgenstunden andauerte, war eine regelrechte Verwüstung der Stadt quasi vorprogrammiert. Zumindest erinnerte die Altstadt mehr an ein Festivalgelände als an ein historisches Juwel. Hinzu kam, dass es in den vergangenen Tagen in Coimbra dann auch noch so richtig sommerlich warm  wurde und demnach kann man sich  vorstellen wie ekelig zum Teil auch noch heute der Geruch in der Stadt ist. Vor allem weil die Parade am Sonntag ja nicht das einzige ausgelassene Zusammentreffen der Studenten war. IMG_1385Ganz im Gegenteil. Tagtäglich oder besser gesagt „Nachtnächtlich“ finden in dieser Woche Konzerte, Parties und sonstige Orgien statt, von denen man eher den Eindruck hat, das diese lediglich darauf abzielen sich so rasch wie möglich zu betrinken und bloß nicht den entsprechenden Alkoholspiegel zu verlieren. In diesem Ausmaß ehrlich gesagt doch sehr krass oder vielleicht auch nur schon etwas zu lange her! 😉 Das bunte Treiben findet auf jeden Fall noch bis Freitag statt und dann wird es wohl um die Studenten wieder etwas ruhiger werden. Denn auch Christian befindet sich ab nächster Woche im Endspurt seines Semesters, was wiederum für ihn bedeudet sich nochmals anständig reinzuhauen und mir die Möglichkeit gibt mich wieder ausgiebig der portugiesischen und englischen  Sprache zu widmen!

Coimbra Night Runners

Seit Mittwochabend dürfen wir uns offiziell zu den Coimbra Night Runners zählen! Dabei handelt es sich um einen Trupp von Sportstudenten, die ein wöchentlich stattfindenes Laufevent organisieren, an denen regelmäßig bei die 300 Hobbyläufer und Marathonerfahrene auf verschiedenen Routen und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit ab 21.30 Uhr ihre Runden durch Coimbras Gassen drehen. Eigentlich war es ja unser Plan uns zumindest fürs erste Mal der gemächlichsten Gruppe anzuhängen, wodurch wir uns zu Beginn an den etwas weniger athletischen Körpern unter uns orientierten. Als wir dann allerdings feststellten, dass sich die Einstiegsgruppe ausschließlich aus Walkern zusammensetzt, haben wir uns doch noch kurzer Hand dazu entschieden, der stärkeren Gruppe zu folgen. Tja und da ging dann die Post ab! Und zwar führte uns diese Laufroute über 8km und für eine Stunde lang durch den Park und sämtliche schmale Gassen Coimbras, dem Mondego entlang sowie hinauf zur Anhöhe der Universität, die unserem Schlossberg in Graz gleicht, und wieder retour. Auf jeden Fall war ich der festen Überzeugung in der Marathongruppe gelandet zu sein, da die Anstrengung wirklich enorm war! Dennoch war es auch eine coole Sache, die wir in Zukunft öfters angehen werden! Aber macht euch selbst ein Bild davon:

Außerdem hatte ich am Donnerstag meinen ersten Portugiesisch Kurs, wodurch ich mich seit letzter Woche gemeinsam mit einem ganzen Haufen unterschiedlicher Nationalitäten den Herausforderungen dieser nach wie vor etwas sonderbar klingenden Sprache stellen darf. Auf jeden Fall kann ich mich auf viele Variationen von „SCH’s“ in den unterschiedlichsten Satzkonstellationen einstellen und sollte, um dieser Sprache auch nur einigermaßen mächtig zu werden, dran bleiben! Also dann, boa tarde! 😉

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