P1200508Am schönsten sind tolle Erfahrungen und Erlebnisse immer noch dann, wenn man sie mit anderen teilt! Und noch schöner sind diese, wenn man dem anderen damit auch noch eine unsagbar große Freude machen kann! Und zwar so, wie es uns am vergangenen Wochenende gelungen ist, als wir Elsas Patenkind Francis und dessen besten Freund Theo, der im Rahmen eines Schulprojektes bereits drei Monate bei Elsa zuhause in Österreich verbracht hat, auf einen gemeinsamen Trip nach Cape Coast eingeladen haben. Ja und im Zuge dessen hatten wir fünf wirklich eine geniale Zeit und haben so allerhand erlebt! Angefangen von einem Besuch im Kakum Nationalpark, wo wir in schwindelerregenden Höhen von etwa 70 Meter auf Hängebrücken von Baumwipfel zu Baumwipfel marschierten, uns in der ehemals größten Sklavenburg der Goldküste auf die tragischen Spuren der afrikanischen Geschichte begaben bis hin zu chilligen Stunden am Meer, wo sich die Jungs vor allem in den Wellen austobten und wir gemütlich die Füße in den Sand steckten und die Seele baumeln ließen. P1200532Auf jeden Fall haben wir an diesem Wochenende und vor allem auch im Rahmen unseres Abstechers im Nationalpark, der sich in den Tiefen des ghanaischen Urwaldes befindet, auch die Bekanntschaft mit so manch bis dato noch nie dagewesener Schweißdrüsen gemacht, deren Hyperaktivität sich jedoch keineswegs leugnen lassen. Denn an diesem Wochenende haben wir geschwitzt, was das Zeug hält! Zumindest vermuten wir innerhalb dieser zwei Tage wirklich jeden einzelnen Tropfen an Flüssigkeit, den wir in den vergangenen Wochen nur irgendwie zu uns genommen haben, erfolgreich wieder abgegeben zu haben. Das war wirklich unfassbar, wie sehr wir aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in diesem Nationalpark und der zusätzlichen Anstrengung, denn schließlich hatten wir doch einen „beachtlichen“ Fußmarsch von heißen 15 Minuten zu bewältigen, ins Schwitzen kamen. Beruhigend war nur, dass sich auch bei unseren ghanaischen Freunden durchaus Spuren zarter Schweißperlen auf deren Stirn und Oberlippen bemerkbar machten. Aber das war es dann quasi auch schon! Wir hingegen waren klitschnass!!! 🙂 Somit war es dann im Anschluss umso wohltuender ein paar erfrischende Stunden am Meer zu verbringen und dort wieder mal in den Genuss der internationalen Küche zu kommen. IMG_5914Außerdem haben wir uns, wie schon erwähnt, gemeinsam mit den Jungs einem Stück höchst beschämender europäischer und tiefst erschütternder afrikanischer Geschichte gestellt und das Cape Coast Castle besucht, das in Zeiten der Kolonialgeschichte als Gefängnis erbaut wurde und für unzählige Afrikaner die letzte Station vor ihrer Versklavung und Zwangsmigration in amerikanische und europäische Länder war. Ja und auch wenn man selbst keinen Beitrag zu diesem dunklen Stück Geschichte geleistet hat, so war es dennoch ein beklemmendes Gefühl als eine der wenigen weißen Europäer in Mitten einer Vielzahl schwarzer Afrikaner den kolonialen Grausamkeiten zu lauschen und die Räumlichkeiten dieser Burg zu besichtigen. Und dennoch war es sowohl für uns höchst interessant als auch für die beiden Jungs von immenser Wichtigkeit, mehr und vor allem direkt vor Ort über deren Geschichte in Erfahrung zu bringen.
P1200673Auf jeden Fall bestach dieses Wochenende durch ein wunderbar abwechslungsreiches Programm, wobei das schönste mit Sicherheit die Freude war, die wir den beiden Jungs im Zuge dieses Trips bereiten konnten! Denn es war wirklich berührend mitzuerleben, wie die beiden aufblühten, mit welcher Begeisterung sie am Strand herumtobten, mit wie viel Euphorie der eine und mit wie viel Skepsis der andere zum ersten Mal in seinem Leben Pizza aß, sie voller Freude mit unseren Kameras ein Foto nach dem anderen schossen, dabei lachten, die Shoppingcenter bestaunten und sich über die gemeinsamen und vielseitigen Aktivitäten freuten! Wie gesagt, das war wirklich herzergreifend, wobei wir zwischenzeitlich auch den Eindruck hatten, das vor allem Francis, der ja kaum etwas anderes außer dem Dorfleben kennt, einen Kulturschock im eigenen Land erlebt und dieser zumindest zwischenzeitlich auch ganz schön gefordert war. Und dennoch hat sich dieser Trip zu fünft in jeder Hinsicht gelohnt! Zumindest haben wir dann am nächsten Tag folgenden Brief von Theo erhalten, den ich gerne mit euch teilen möchte, weil er einfach auf so wunderbare Weise zeigt, durch welch ehrliche Herzlichkeit und berührende Bescheidenheit sich Theo, jedoch auch eine Vielzahl der ghanaischen Menschen hier, auszeichnet:

Dear Elsa, Doris and Toni,

I am very happy to write you this letter. I hope by the grace of God you are fine and everything is going on well with you. The reason why I am writing you this letter is to thank you very much for the trip and the weekend. I never thought of something like that. So may the almighty God bless you in all that you did for me. Paying for the room to the castle and the walkway, the eating and drinking. All this is not easy but you did it for me. So thank you very much! Please if I did something you dislike, please tell me. So that it won’t happen like that anymore. But I hope everything went on well with you. But in fact I enjoyed it sooo much. May the almighty God bless you and increase you in all that you do. Thank you very much. Yours faithful, Theophilus Baah

Ja und weil Toni dieses Wochenende leider auch schon ihr Abschlussdebüt hatte und sie mittlerweile wieder in Österreich ist, IMG_6041schicken wir ihr in diesem Sinne viiiiiiiele liebe ghanaische Grüße nach Arndorf oder wo auch immer sich Toni gerade herumtreibt. Im besten Fall ist sie jedoch gerade bei Schnitzel, Palatschinken oder sonst irgendeinem österreichischem Essen anzutreffen, auf das wir uns auch schon richtig freuen!!! 😉