Am Samstag brachen wir im Rahmen unseres finalen Wochenendausflugs bereits früh morgens auf, um ein letztes Mal ein weiteres Fleckerl dieses beindruckend schönen Landes zu erkunden. Und wie bereits angekündigt steuerten wir diesmal den Süden Ghanas an. Ja und was die Dauer unserer schweißtreibenden Anreise betrifft, lagen wir bei unserer ursprünglichen Schätzung von 10 Stunden gar nicht mal so schlecht. Denn tatsächlich tuckerten wir für sage und schreibe 11 Stunden von Trotrostation zu Trotrostation, passierten etwa 15 Polizeikontrollen und hatten in so manchem Verkehrsstau Geduld zu bewahren bis wir schlussendlich, den von uns anvisierten südlichsten Punkt Ghanas, dem Cape 3 Points, erreicht hatten. Und sehr rasch wurde uns klar, dass sich jede einzelne der 660 Minuten, die wir sitzend, kauernd, schlafend oder am Fenster nach Frischluft schnappend im Trotro verbracht hatten, total gelohnt hatte. Denn vom ersten Moment an hatte man den Eindruck im Paradies angekommen zu sein. Doch bevor ich weiter erzähle möchte ich an dieser Stelle meinem lieben Travelguide Elsa endlich mal ein großes und von Herzen kommendes „Danke“ aussprechen! Denn aufgrund ihrer umfassenden Ghanaerfahrung, Reise- und Abenteuerlust kam auch ich in den Genuss dieses Land in vielen seiner Facetten kennenzulernen, Orte zu entdecken, die hier mit Sicherheit als Geheimtipps geahndet werden und Erfahrungen zu sammeln, die meine Zeit hier zu einer unvergesslichen und einer absoluten Bereicherung machen. Somit viiiiiiiielen Dank liebe Elsa für so viele Highlights auf unserer gemeinsamen Reise!!! P1210286
Ja und dazu zählt mit Sicherheit auch das Finale Grande unserer Wochenendtrips im Süden Ghanas, das uns diesmal eine überaus beschauliche und entspannte Zeit am Strand und in unserem entzückenden Quartier, der Escape-Eco-Lodge, bescherte. Das Besondere daran war nämlich eindeutig, dass sich dort am südlichsten Punkt Ghanas ein quasi menschenleerer Strand wie im Bilderbuch befindet und dieser überraschenderweise durch eine penible und beachtliche Sauberkeit glänzt, wie man sie im restlichen Land nirgendwo findet. IMG_6475Und auch das Konzept unseres Quartiers zeichnete sich, wie der Name schon sagt, durch ein hohes Maß an Umweltbewusstsein aus, da wir mitten in der Natur in einer Bambushütte mit Solarstrom sowie privater Freiluftdusche und sogar zur Abwechslung mal einem wenig übel riechenden und ebenso privaten Plumpsklo inklusive fliegenfreier Zone (!) hausten. Außerdem bestanden die Fenster lediglich aus Moskitonetzen, sodass wir seelenruhig bei Meeresrauschen und Grillenzirpen vor uns hin schlummerten. Wobei nicht ganz, denn zum einen wurden wir scheinbar unter Tags mal wieder von unzähligen Moskitos gestochen, gebissen oder was auch immer, sodass die höllisch juckenden Pusteln auf sämtlichen unserer Körperteile wieder „rausschossen wie die Schwammerl“ und zum anderen werde ich blöderweise seit Tagen von einem lästigen Husten geplagt, der sich vor allem in der Nacht massiv äußert und mir und vermutlich auch Elsa somit Schlaf und Nerven raubt. Ja und da dieser wirklich überaus hartnäckig und heftig ist, sodass mittlerweile auch schon meine Hustentropfen aufgebraucht sind, habe ich mich auf Google schlau gemacht und in Erfahrung gebracht, dass dieser Husten wohl mit den aktuell vorherrschenden klimatischen Bedingungen Westafrikas zusammenhängt. Denn seit einigen Wochen hat hier in Ghana der Harmattan, ein afrikanischer und für die Trockenzeit typischer Nordwind Einzug gehalten, der den Sand der Sahara selbstverständlich verbunden mit Staub und Dreck aus der Luft, in Umlauf bringt und zum einen der Atmosphäre hier einen trüben und diesigen Touch verleiht und zum anderen Atemwege und Bronchien massiv reizt, sodass für all jene, die dahingehend anfällig sind, mit dem Harmattan auch der Husten kommt. Zumindest sagt man das so. Ja und eigentlich hätte ich gehofft, dass mir die Meeresluft und das Erholen am Strand gut tun und sich somit auch der Husten verabschieden würde. Doch scheinbar werde ich diese lästige Angelegenheit sowie die unzähligen Moskitostiche erst wieder zuhause in Österreich in den Griff bekommen und los werden. IMG_6544Und dennoch haben Elsa und ich unser verlängertes Wochenende in Cape 3 Points sehr genossen, indem wir einen gemütlichen Spaziergang zu einem nahegelegenen Leuchtturm mit atemberaubenden Ausblick unternahmen, mal wieder gutes Essen verspeisten und als weiteres Highlight, Babymeeresschildkröten „gerettet“ beziehungsweise diese ins Meer entlassen haben. Denn der Strand am Cape 3 Points ist dafür bekannt, dass hier Nächtens Meeresschildkröten ihre Eier ablegen, P1210379die Jungen hier schlüpfen und anschließend selbstständig ihren Lebensraum im Ozean aufsuchen. Doch da diese Eier leider auch am Speiseplan von Hunden und zum Teil auch Menschen stehen, hat man in der Escape-Eco-Lodge eine Art Brutstätte eingerichtet, wo von Menschen am Strand gefundene Eier gesammelt werden und sobald die Kleinen geschlüpft sind, ins Meer befördert werden. Und glücklicherweise waren wir zur rechten Zeit am rechten Ort und durften auch diese Besonderheit miterleben.
Ja und ab jetzt heißt es den Endspurt einzuleiten, alles was noch wichtig ist unter einen Hut zu bringen, abzuschließen und nach und nach dem Erlebten und Wertvollen einen Platz zu geben. Doch wahrscheinlich wird mir das erst zuhause gelingen, wenn ich Zeit hatte all das wirken zu lassen, was mich hier auf so besondere Weise bewegt.