Doris ist mal kurz weg

Von Portugal nach Ghana nach Kanada - what a year!!!

Tag: Bright Star International School

Busy Days in Kwamekrom

IMG_6190Bevor wir uns nun in unseren finalen Wochenendtrip stürzen, der uns nach einem voraussichtlich zehnstündigen Trotroadventure ab morgen für vier Tage nach Cape 3 Points an den südlichsten Punkt Ghanas und ein letztes Mal ans Meer führen wird, möchte ich noch ein kurzes Lebenszeichen von mir geben und euch zumindest wissen lassen: es geht uns gut! 🙂  Auch wenn wir derzeit eine extrem busy week durchmachen, da an der Bright Star International School mittlerweile die finalen Abschlussprüfungen voll im Gang sind und wir somit mit sämtlichen To do’s, Vor- und IMG_6216Nachbereitungen sowie mit den uns Tränen in die Augen treibenden Korrekturarbeiten der Examen beschäftigt sind, die sich aufgrund der überaus dürftigen Leistungen unserer liebgewonnenen Schlingel der dritten Klasse, als besonders haarsträubend erweisen. Außerdem neigt sich mit den Abschlussprüfungen des ersten Trimesters bereits auch unsere Zeit hier in Ghana dem Ende. Und damit sind wir mittlerweile auch damit beschäftigt uns langsam aber doch von Orten, liebgewonnenen Menschen und Besonderheiten dieses Landes zu verabschieden, was bei aller Vorfreude auf Zuhause, auch bewusst werden lässt, das uns der Abschied von hier auch ganz schön zusetzen wird. Vor allem weiß ich jetzt schon, dass es mir sehr nahe gehen wird, mich von den Kindern zu trennen, die mir mit vielen anderen besonderen Menschen in den vergangenen Wochen sehr ans Herz gewachsen sind. Und somit ist für mich auch klar, dass es mit Sicherheit ein Revival in Ghana geben wird. Egal wann und wie, but I will be back!

Unsere Patenkinder Emmanuel & Helina

Bevor ich nun demnächst eine weitere Wochenendgeschichte zum Besten gebe, möchte ich euch noch unbedingt von zwei absoluten Highlights erzählen, die sich Donnerstags und Freitags ereignet haben und die vor allem auch sehr zu meinem dringend benötigten Motivationsschub beitrugen. Wie schon mal erwähnt baut das Konzept der Bright Star International School, wie auch viele andere Schulen und soziale Einrichtungen in Afrika darauf auf, dass durch Patenschaften, die von Auswertigen übernommen werden, die Schulgelder der Kinder und Jugendlichen bezahlt werden, wodurch zum einen die Familien und Eltern der Kinder finanziell entlastest werden und zum anderen die Finanzierung des gesamten Projektes gesichert wird. Dahingehend haben auch Christian und ich uns entschieden zwei Patenkinder zu übernehmen und deren weiteren Bildungsweg zu finanzieren. Ja und am Donnerstag gab es scheinbar eine Deadline bei der jene Kinder, die noch keine Patenschaft haben und deren Eltern bisher noch nicht das Schulgeld für das laufende Semester bezahlt haben, wieder nachhause geschickt wurden und somit nicht mehr die Möglichkeit haben zu den finalen Abschlussprüfungen nächste Woche anzutreten. IMG_5534Zu diesen zählte auch Emmanuel, ein neunjähriger Junge aus der berühmt berüchtigten dritten Klasse, der zwar sehr temperamentvoll sein kann und mit Sicherheit nicht zu den Besten seines Jahrganges zählt, aber der sehr bemüht ist, sich anständig ins Zeug haut, extrem lustig, ein bisschen ein „Gaudewipferl“ und einfach total liebenswert ist. Auf jeden Fall haben Toni, Elsa und ich uns von Unterrichtsstunde zu Unterrichtsstunde immer mehr in ihn „verliebt“ und somit hat Christian sich aufgrund meiner Erzählungen dazu entschieden diesen Jungen mit einer Patenschaft unterstützen zu wollen. Und eigentlich hätte ich vorgehabt Emmanuel und vor allem auch der Schule so rasch wie möglich Bescheid zu geben. Da ich allerdings am Donnerstagmorgen leider wieder komplett neben der Spur und gesundheitlich recht angeschlagen war, war ich zum Zeitpunkt, als Emmanuel aufgrund der nicht bezahlten Schulgelder nachhause geschickt wurde, nicht in der Schule. Doch glücklicherweise haben Elsa und Toni rasch reagiert und die Zuständigen über unser Vorhaben informiert. Ja und als Emmanuel dann Bescheid gegeben wurde, dass er in der Schule bleiben könne, weil „Madame Doris“ beziehungsweise deren Freund eine Patenschaft übernehmen und somit seine Schulgelder bezahlen würde, war er überglücklich!!! IMG_5554Und auch wenn ich leider nicht dabei war, so habe ich mir bis ins Detail erzählen lassen, dass Emmanuel erst lachend und mit ausgebreiteten Fliegerarmen durch die Gegend lief, dann in seine Klasse zurück tanzte und er dort von seinen Schulfreunden applaudierend in Empfang genommen wurde! 🙂 Ja und diese Freude wollte ich mir dann nicht entgehen lassen und nachdem mir Elsa Bescheid gegeben hatte, habe ich meinen blöden Schnupfen „verdrückt“ und mich auf den Weg in die Schule gemacht. Dort wartete auch schon Emmanuel, der über beide Ohren grinste und strahlte, den Tag über höchst motiviert und konzentriert die Schulbank drückte, laufend um mich herum wuselte, mich immer wieder freudestrahlend anlächelte, mir winkte und mich schlussendlich auch noch am späten Nachmittag gemeinsam mit seinem Bruder bei uns im Haus besuchen kam, um sich erneut zu bedanken und mir mitzuteilen, wie sehr sich auch seine Eltern über die Patenschaft freuten. Das war wirklich total berührend und für mich überaus wertvoll zu erfahren, auf welch positive Weise wir dadurch die Welt dieses kleinen Mannes verändern und ebenso einen Beitrag zu dessen Glück leisten konnten. Ja und genauso berührend und für mich ergreifend war der Moment dann am Freitag als ich Helina, ebenso einem neunjährigen Mädchen, aus der ersten Klasse, die bereits seit Tagen nicht mehr in der Schule war, weil sich auch ihre Eltern die Schulgelder nicht mehr leisten können, mitteilte, dass ich in Zukunft für diese aufkommen werde. Ich begleitete dann Helina nachhause, als uns auf dem Weg dorthin ihre Eltern bereits auf der Straße entgegenliefen, mich weinend in den Arm nahmen, sich vielmals bedankten und immer wieder beteuerten, dass Gott mich segnen solle. Die Eltern luden mich dann auch noch zu sich nachhause ein, stellten mir ihre Nachbarn, Freunde und sonstige Verwandte vor, beschenkten mich mit Ananas und bedankten sich immer wieder aufs Neue. Das war wirklich unfassbar ergreifend, herzlich und derartig berührend, wie man es nur selten erlebt!!! Besonders freute es mich jedoch, dass Helina dann wieder umgehend mit mir in die Schule zurückkehrte, den ganzen Weg nicht von mir abließ und dann freudestrahlend wieder  ihren Platz in der Klasse einnahm. IMG_4556Helina kenne ich übrigens vom Afrotanzworkshop, da auch sie zu den begnadeten Tanzmäusen zählt und ich mit ihr gemeinsam bereits die Hüften geschwungen habe. Außerdem ist auch sie ein zuckersüßes Mädchen, das überaus brav und fleißig, lernwillig und motiviert ist und ihrem Lehrer nach zu Folge, auch tolle Leistungen bringt. Auf jeden Fall ist es ein wunderbares Gefühl zu wissen diesen beiden Kindern und ihren Familien, mit einem für uns so geringen Beitrag, eine großartige Unterstützung bieten zu können, die auf so berührende Art und Weise wertgeschätzt wird.
Und für alle, die eventuell auch auf der Suche nach einem solchen Projekt sind und sich auf sozialer Ebene finanziell engagieren möchten, bitte einfach bei mir melden, am besten solange ich noch da bin! Ich kann es wirklich nur sehr empfehlen hier an der Bright Star International School eine Patenschaft zu übernehmen, deren Kosten sich auf lediglich 13€ pro Monat (auf Wunsch hin auch gerne mehr ;-)) belaufen. Und auf jeden Fall kann man sich sicher sein, dass das Geld und die Unterstützung, die man hier leistet, auch tatsächlich ankommen und man im Zuge dessen einem Kind und einer gesamten Familie durch Bildung die Chance auf eine gute Zukunft gibt.